Spaßbad Topas Haren/Ems

Im Ferienzentrum Schloss Dankern in Haren an der Ems, nahe der niederländischen Grenze, liegt das Spaßbad Topas. Das Erlebnisbad, ein besonders auf jüngere Generationen ausgerichtetes Wassererlebnis, ist recht unscheinbar in den großen Freizeitpark integriert und nur einer von vielen Bestandteilen eines kompletten Familienpaketes. Aber eine Anreise lohnt sich auch alleine für das Schwimmbad - sagte man uns zumindest. Also ab ins Spaßbad Topas!
Zuerst landen wir auf dem großen Parkplatz direkt vor dem Ferienzentrum Schloss Dankern. Hier ist das Topas noch nicht in Sicht, in der Spielhalle direkt am Eingang sieht es auch nicht wirklich nach Badespaß aus. Nach kurzer Suche finden wir das Topas - ca. 1 km entfernt - in einem nahegelegenen Waldgebiet. Leider hat uns keinerlei Beschilderung auf den separat vorhandenen Parkplatz hingewiesen, ein langer Fußmarsch mit schweren Schwimmtaschen wäre somit erspart geblieben.
Nun gehts aber rein ins Vergnügen. An das Kasse zahlen wir unsere Tageskarte (es gibt keine zeitlichen Staffelungen) und begeben uns durch die schon in die Jahre gekommenen aber dennoch sauberen Umkleiden und Duschen ins Erlebnisbad.

Dort steht man nun in einer riesigen Halle, welche ein wenig Indoor-Kart Atmosphäre ausstrahlt und - trotz strahlendem Sonnenscheins draußen - sehr düster wirkt. An Regentagen fällt dies sicher nicht so sehr auf, im Sommer wären aber Fenster in der Hallendecke angenehmer, alternativ könnte man an der Beleuchtung arbeiten.
In dieser großen Halle ist ganz vorne ein Kinder-Planschbecken untergebracht, welches mit Wasserspielen die Kleinen zu Begeistern weiß.

Generell ist die Wasserlandschaft sehr kinderfreundlich und bunt gestaltet, was sich auch im großen Erlebnisbecken zeigt, wo eine große Lokomotive als Wasserspielhaus dient. Auf der Lok befindet sich außerdem eine Kinderrutsche, welche direkt ins Erlebnisbecken führt. Weitere Wasserspielgeräte wie Kippeimer, Sprudler, verschiedene Wasserkanonen, ein Hydrant usw. gestalten die Beckenlandschaft fröhlich bunt. Das Becken geht von einem Nichtschwimmerbereich nahtlos in einen etwas tieferen Erlebnisbeckenbereich über. Dort befinden sich am Rand auch zwei Whirlbuchten.
Jetzt aber genug mit Becken, ab zu den Rutschen!

Hier gibt es direkt am Erlebnisbecken zwei Stück. Eine rote Breitrutsche führt direkt ins Becken hinab und macht, trotz geringer Starthöhe, ordentlich Spaß, wenn man sich ein wenig reinschwingt. Der Pfeiler direkt im Wasser vor der Landezone ist da eher schlecht platziert, Schaumstoffbezüge rund um den Betonklotz fangen aber etwaige Stöße sanft ab, wenn man mal mit zu viel Schwung die Rutsche herunterkommt.

Weiter gehts: Direkt am Erlebnisbecken gibt es weiterhin eine gelbe, offene Riesenrutsche des niederländischen Herstellers Boer. Diese unscheinbare Riesenrrutsche ist eine richtige Spaßmaschine und auf keinen Fall nur etwas für Kinder. Richtig mit Schwung gestartet und in Rückenlage gerutscht, schwingt man in den Kurven schön nach oben und baut trotz nur 6 Metern Starthöhe bei einer Länge von 58 Metern ordentlich Geschwindigkeit auf.

Vor der weichen Landung im separaten Landebecken gibt es noch vor der Schlusskurve noch einen schönen Jump, welcher einem nochmals zusätzlich Schwung verschafft. Richtig toll und Spaßig! Nur die Nähte hätten hier besser verarbeitet sein können, die Schmerzen am Rücken und auf den Schulterplättern werden mehrmaligem Rutschen deutlich spürbar.
In einer Art Anbau befindet sich ein Rutschenturm mit zwei weiteren Riesenrutschen. Hier beginnen wir erstmal harmlos mit der Magic Eye. Die 104 Meter lange Röhre von Klarer startet auf 12 Metern Höhe. Eigentlich sind die Rutschen vom Typ Magic Eye als Reifenrutsche mit großem Durchmesser konzipiert, im Spaßbad Topas verhindert allerdings ein Gitter die Benutzung von (ohnehin nicht vorhandenen) Rutschreifen, der Einstieg ist nur durch die Öffnung in der Mitte möglich.

Der Rutsche merkt man diesen Mangel auch deutlich an: In den Kurven eckt man unangenehm an, man wird regelrecht in die Ecken geprügelt. Außerdem fehlt jede Dämpfungszone, wenn man an den Seiten hoch schwingt oder beim - für Magic Eyes ungewöhnlichen Jump im Mittelteil der Rutsche - durch die Lüfte fliegt. Mit Reifen wäre man auf der Rutsche sicher rasant unterwegs, allerdings dürfte sich das Verletzungsrisiko dank Knautschzone in Grenzen halten. Zur Eröffnung war die Rutsche auf alle Fälle nur mit Reifen benutzbar, aber die Betreiber der Rutsche werden sich bei der nachträglichen Beschränkung der Magic Eye als reine Bodyslide sicher auch Gedanken gemacht haben - Spaß macht die Rutsche auf alle Fälle!

Kommen wir zur letzten Rutsche, der Tubrorutsche von Klarer! Dieses 58 Meter lange Ungetüm startet direkt rechts neben der Magic Eye. Die Rutsche wird über eine Ampel und ein Drehkreuz gesteuert, um so Unfälle zu vermeiden. Direkt nach dem Start erfolgt der steile Abgang, gefolgt von einer immer enger werdenden Linkskurve, welche einen bis zum Schluss beschleunigt und schließlich ins Landebecken gefördert, wo man mit ordentlich Karacho einschlägt und aprupt abgebremst wird.

Definitiv eine Turborutsche der härteren Sorte, allerdings merkt man hier das Alter der 2003 erbauten Rutsche: Die Übergänge sind deutlich spürbar und aufgrund der hohen Geschwindigkeit sehr schmerzhaft. Trotzdem macht die Rutsche einen Riesenspaß und lädt zum erneuten rutschen ein!
Neben den Rutschen und Becken gibt es direkt im Bad außerdem das Restaurant Moby Dick, wo wir eine Kleinigkeit gegessen haben. Das typische Schwimmbadessen Currywurst mit Pommes schmeckte recht gut und auch der Preis war aktzeptabel.
Eine weitere Anreise ins Spaßbad Topas lohnt sich nicht unbedingt, wenn man tatsächlich nur wegen dem Spaßbad kommt und nicht das gesamte Ferienzentrum Schloss Dankern nutzen möchte. Die Beckenlandschaft ist überschaubar und insbesondere Nachmittags, bei schlechtem Wetter und in den Ferien hoffnungslos überfüllt. Selbst bei unserem Besuch unter der Woche, außerhalb der Ferien am frühen Nachmittag war schon Einiges los, nach unseren zwei Stunden Aufenthalt war das Bad schon extrem gefüllt. Die Rutschen sind allesamt gut, die Magic Eye stellt in dieser Form ohne Reifen eine Besonderheit dar und die Turborutsche sorgt für einen Adrenalinschub. Leider sind alle Rutschen bereits in die Jahre gekommen und die Segment-Übergänge sind deutlich spürbar, was das Rutscherlebnis etwas trübt. Uns hats dennoch Spaß gemacht, ein erneuter Besuch lohnt sich allerdings für uns nicht, wenn die Betreiber nicht ein wenig modernisieren und die Rutschen dem aktuellen Stand anpassen.