Plopsa Plopsaqua De Panne

Im Plopsaland sind die Wikinger los! Besser gesagt im nagelneuen Freizeit- und Erlebnisbad Plopsa Plopsaqua De Panne in Belgien. Das im Gegensatz zum Freizeitpark ganzjährige Freizeitvergnügen an der belgischen Nordseeküste wurde als zusätzliche Option direkt an den bestehenden Freizeitpark Plopsaland angebaut und kann separat besucht werden. De Panne ist die westlichste Stadt in Belgien und liegt nur ein paar Kilometer von der französischen Grenze entfernt. Von Deutschland aus ist die Anreise über die Europastraße E40 möglich, welche eine Verlängerung der deutschen Autobahn A44 darstellt. Auch mit dem Zug ist eine problemlose Anreise möglich, hier führt der Weg über die belgische Hauptstadt Brüssel und dann weiter nach De Panne an die Nordsee.
Wer Angst vor Verständigungsschwierigkeiten hat, muss sich zumindest im Plopsaqua keine Sorgen machen. In der belgischen Provinz Westflandern spricht man teilweise Deutsch, auch mit niederländisch oder englisch kommt man gut weiter. Zur Not helfen dann noch Hände und Füße, um seine Eintrittskarten zu erlangen und das Bad zu betreten.
Wer mit dem eigenen Auto anreist, findet direkt gegenüber vom Erlebnisbad einen großen Parkplatz, welcher kostenpflichtig genutzt werden kann. Andere Parkmöglichkeiten sind Mangelware, man muss also mit dem Parkticket vorlieb nehmen. Dafür steht man direkt gegenüber vom Haupteingang und kann so direkt ins Wikinger-Abenteuer starten.

Der Eingangsbereich wirkt noch sehr steril und kahl, wir waren allerdings auch vor der offiziellen Eröffnung vor Ort. Direkt links nach dem Haupteingang befindet sich ein sogenannter Jeton-Automat. Hier kann man spezielle Plopsaland-Münzen erwerben, welche auch für die Umkleideschränke benötigt werden. Die Münzen dienen nur als Pfand und können nach dem Badbesuch als Andenken oder für einen weiteren Besuch mitgenommen werden. Nach dem Bezahlen geht es nun weiter zu den Umkleiden.

Auch hier findet sich erstmal kein Hinweis auf Wikinger oder eine besondere Thematisierung. Die Umkleiden sind im Quadrat angeordnet und können von drei Seiten aus betreten werden. Im Eingangsbereich befinden sich Waschbecken und Haartrockner. Der olivgrün gehaltene Umkleidebereich besticht durch Sauberkeit und geräumige Umkleidekabinen. Hier gibt es neben Einzelkabinen auch Familienumkleiden und behindertengerechte Umkleidekabinen.
Für das sichere Verstauen der eigenen Klamotten und der Schwimmtasche stehen zahlreiche Kleiderspinde zur Verfügung. Hier wird der eingangs erwähnte Plopsaland-Jeton benötigt, um den Schrank zu verschließen. Der Schlüssel hängt an einem flexiblen Gummiband, welches über das Handgelenk gestreift wird und so für sicheren und angenehmen Halt des Schlüssels sorgt.

Im Plopsaqua in De Panne gibt es anders als in vielen anderen Freizeit- und Erlebnisbädern keine nach Geschlechtern getrennten Duschen. Vielmehr befinden sich die Duschbrausen zwischen Umkleiden und Bad auf dem Flur in einer Dusch-Ecke. So etwas kennt man aus vielen Center Parcs oder Sunparks, dort ist das gemeinsame Duschen zwischen Umkleiden und Badebereich durchaus üblich. Leider gibt es an der Wand keine Möglichkeit, Handtücher aufzuhängen oder gar sein Duschbad abzustellen. So müssen die Sachen auf einem kleinen Mauervorsprung oder auf dem Boden Platz finden.

Bisher war nix von bunter Gestaltung zu sehen, wenn man mal vom Ganzkörperfön zwischen den Duschen und den Umkleiden absieht. Doch bereits im Umkleidebereich wird man von fröhlicher Freizeitpark-Musik begrüßt, teilweise schallen sogar stimmige Weihnachtslieder durch die Hallen - und das im Frühjahr! Beim Betreten der großen Schwimmhalle ändert sich die Musik von Hintergrundgedudel zu kräftigem, extrem stimmigem und einladendem Sound - Willkommen in der Welt von Wickie, dem Wikinger-Jungen aus der Geschichte von Runer Jonsson!

Neben dem pompösen Sound fällt sofort die durchgängige und in einem Erlebnisbad einzigartige Gestaltung auf. Man fühlt sich hier nicht mehr wie in einem Schwimmbad sondern eher wie in einem durchthematisierten Freizeitpark - nur eben Indoor. Die Gestaltung erinnert vollständig an die Welt von Wickie, wie man sie auch aus der Comic-Reihe und den Trickfilmen kennt. Alles ist mit nordisch-winterlicher Dekoration versehen. Schneebedeckte Tannenbäume zieren die Landschaft und Wikinger-Hütten mit schneeverhangenen Dächern und Eiszapfen sorgen für echtes Winterfeeling. Wenn dann noch passend dazu Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern erklingt, vergisst man fast, dass draußen gerade Frühlingserwachen herrscht - absolut genial!

Überall im Bad begegnen einem die Figuren aus der Welt von Wickie und die starken Männer. Die Schaltzentrale der Bademeister inklusive Überwachungsmonitoren und Steuerungsmöglichkeiten für die umfangreiche Beleuchtungs- und Soundtechnik befindet sich im Wikinger-Schiff des Dorfhäuptlings Halvar. Das Schiff ist zweigeteilt und der Bug steht für spielerische Abenteuer zur Verfügung. Beim betreten des mit Liebe zum Detail gestalteten Schiffes wird man von Halvars Tochter Wickie begrüßt. Wie es sich für echte Wikinger gehört, muss man an Bord des Schiffes für die Verteidigung der Mannschaft sorgen. Seite an Seite mit Halvar werden die Gegner im Wellenbecken mit einer Wasserkanone beschossen.

Bevor wir mit den Abenteuern von Wickie weiter machen, begeben wir uns zum Disco Pool getauften Sportbecken. Dieses eher klassische Becken ist 25 Meter lang und bietet Startblöcke an jeder Bahn. Auf insgesamt vier Bahnen können hier Sportler ihre Bahnen ziehen und dabei dem tollen Soundtrack in der Halle lauschen. Über dem Becken sorgt ein Disco-Leuchtkreis für blinkende Unterhaltung. Bei unserem Besuch waren die Techniker noch dabei, das Programm passend auf die Musik abzustimmen. Aber auch so war der Disko-Kreisel bereits ein Hingucker.

Das Plopsaqua Erlebnisbad ist durch und durch kinderfreundlich und familientauglich gestaltet. Auf bequemen Holz-Klappstühlen kann man sich innerhalb und außerhalb der Wikinger-Hütten ausruhen, während die Kids in Wickie Spieldorf herum toben. Das große Wasserspielhaus thront über dem Erlebnisbad und ist von der gesamten Halle aus zu erblicken. Verschiedene Wasserspeier, Krabbeltunnel und mehrere Mini-Kippeimer sorgen für spritzigen Wasserspaß. Highlight ist ein großer Kippeimer in Form einer überdimensionalen Holz-Badewanne, welcher sich in zeitlich relativ kurzen Abschnitten über ein vorgelagertes Dach auf die spielenden Kinder ergießt.

Um aus den oberen Bereichen des Wikingerdorfes wieder nach unten zu gelangen, stehen zwei Kinder-Rutschen zur Verfügung. Die längere der beiden Röhren ist bereits von unten gut zu erkennen und von außen mit einer lila Farbgebung sowie einer Schneehaube versehen. Tjures Rutsche sorgt durch eine 360°-Kurve und einen für eine Kinderrutsche recht flotten Verlauf für Spaß bei den Kindern. Die Thematisierung mit Schneeflocken als Daylight-Effekte ist gelungen. Man hat tatsächlich den Eindruck, als würde man durch einen Eistunnel rasen.

Ähnlich thematisiert ist Snorres Rutsche. Die von außen rote Kinderrutsche ist etwas kürzer als das Pendant von Tjure, bietet dafür im Auslaufbereich ein weiteres Highlight. Wenn man das richtige Timing erwischt, wird man im Auslauf von einem Kippeimer überrascht, welcher sich mittig über dem Auslaufbecken befindet. Vor allem für Rutscher, welche nicht damit rechnen, ist der Wasserschwall von oben erstmal überraschend und für die umstehenden Personen dann umso lustiger anzusehen.

Eine dritte Rutsche in der Erlebnisbad-Halle ist die dreibahnige Viking Race. Diese Breitrutsche mit drei Bahnen und recht steilem Abgang ist durchaus spaßig und macht vor allem im Duell mit zwei weiteren Kontrahenten jede Menge Spaß. Alle drei Bahnen sind gleich lang und führen über jeweils einen Hügel. Im Auslauf wird man relativ hart und abrupt abgebremst und kann sofort zur nächsten Runde starten.

Auf unserer Entdeckungsreise durch die Wikinger-Welt kommen wir an der Wasserschleuse mit Durchschwimmkanal zum Außenpool vorbei. Dort wartet ein eher gemütliches Wasserangebot auf die Badegäste. Auf Whirlliegen kann man es sich hier gut gehen lassen und eine breite Nackendusche verwöhnt Kopf und Nacken mit sanftem Geplätscher. Rund um das Becken ist ein Kunstrasen angelegt, auf welchem zahlreiche Ruhesessel zur Verfügung stehen. Von hier aus hat man außerdem einen schönen Blick auf die interessant gestaltete Außenfassade des Plopsaqua. Außerdem bietet sich ein Blick Richtung Plopsaland an, welches sich unmittelbar neben dem Plopsaqua befindet.

Im Außenbereich befindet sich neben dem Becken und den Liegemöglichkeiten eine Textilsauna. Auch diese ist thematisch passend gestaltet und lockt mit bunter Gestaltung und einem schneebedeckten Dach. Im Inneren erwartet den Besucher eine gemütliche, moderne Sauna mit Platz für schätzungsweise 20 Personen.

Weiter geht es im Innenbereich. Denn für Kinder geht hier der Wasserspaß in Ylvis Kleinkinderbecken weiter. Die Mutter von Wickie empfängt die Kids mit einem bunten Wasserangebot. Eine blaue Wal-Rutsche lädt für ein erstes Rutschenabenteuer ein und ein Kinder-Kino mit zwei Monitoren und Enten als Sitzgelegenheit begeistern die kleinen Badegäste.

Bevor wir zum wahren Abenteuer des Plopsaqua De Panne kommen, ist eine runde Baden in den stilechten Sprudelbad-Tonnen angesagt. Diese zwei Whirlpools mit Holzverkleidung bieten Platz für jeweils sechs Personen und eine angenehm warme Wassertemperatur für entspannende Momente in der ansonsten eher actionbetonten Freizeitpark-Umgebung.

Richtig actionreich geht es im großen und zentral gelegenen Wellenbad zur Sache. Die größte Wasserfläche im Plopsaqua verspricht viel Badespaß neben dem großen Wikingerschiff. Auch hier überzeugt die durchgängige Gestaltung. Selbst der Boden ist nicht als herkömmlich gefliester Beckenboden ausgeführt. Hier läuft und schwimmt man über einen Natursteinboden mit braun-grauer Farbgebung. Highlight im Wellenbecken ist eine bombastische Sturm- und Gewitter-Simulation, welche derzeit ihresgleichen sucht und in dieser Form sicher einmalig ist. Zwar gibt es bereits Bäder mit zuckenden Blitzen, Donnergrollen und Regen. So überzeugend wie im Plopsaqua ist der Badespaß aber nirgends umgesetzt.
Das aufziehende Gewitter beginnt erst harmlos mit einem Donnergrollen in der Ferne. Kurz darauf gesellen sich künstlich erzeugte Stroboskop-Blitze zum Geschehen. Das Donnern wird immer heftiger und auch die Blitze zucken vermehrt durch die Halle. Auf einmal fängt es über dem tiefen Bereich des Wellenbeckens an zu regnen. Hier kann man tatsächlich von einem Platz- und Gewitterregen sprechen, mit einer normalen und harmlosen Beregnungsanlage hat die Simulation im Plopsaqua kaum noch etwas gemeinsam. Wenn dann noch der kräftige Wellengang einsetzt, fühlt man sich im Angesicht des großen Wikinger-Schiffes tatsächlich fast wie ein Schiffbrüchiger auf hoher See - einfach genial und bombastisch umgesetzt! Das Schauspiel endet mit Abziehen des Gewitters und fröhlichem Vogelgezwitscher.

Vom Wellenbecken zweigt ein Kanal Richtung Auslaufbereich der Wildwasserrutsche ab. Diese startet ein paar Meter höher und ist gestalterisch das absolute Highlight im Plopsaqua. Die reißenden Wassermassen sind stellenweise recht harmlos und der Wildwasserfluss kommt nur selten richtig in Fahrt. Dafür bleibt während der eher gemütlichen Rutschpartie viel Zeit für das Betrachten der Umgebung.

Das Wasser sprudelt am Anfang aus gewaltigen Fels- und Gletscherspalten und man wird durch den natürlich wirkenden Kanal gespült. Hier taucht man nun in eine Art Tropfsteinhöhle ein, die Umgebung wird durch sanfte blaue Strahler erhellt. Plötzlich taucht ein großer, grimmig dreinschauender Bär auf, welcher seinen Schatz bewacht.

Schnell geht es weiter, vorbei an einem ruhenden Wikinger und unter einer Steinbrücke hindurch weiter zu einem Wasserfall. Ab hier beginnt das Märchenland der Wikinger, mit skurrilen Figuren, streitenden Einwohnern und einer Schneelandschaft, wie sie besser nicht gestaltet werden könnte.

Nun hat man die Wahl: Links herum geht es über einen kurzen Weg zum Auslauf, vorbei an einem bösen Wolf und einer frechen Möwe. Rechts führt der Weg vorbei an einem spektakulär beleuchteten Wasserfall, durch ein tiefes Zwischenbecken und mit etwas mehr Speed Richtung Auslaufbecken. Insgesamt ein eher gemächliches, optisch und akustisch aber absolut überzeugendes Abenteuer durch die Schluchten der Wikingerwelt.

Abseits des Trubels in der Erlebnisbad-Halle wartet auf Rutschenfans ein kleines Paradies. Der Auslaufbereich und der Rutschenturm sind unspektakulär gestaltet, ein breiter Treppenaufgang ermöglicht das problemlose Vorankommen, auch mit sperrigen Doppelreifen. Diese werden für die im Mittelteil installierte X-Tube Reifenrutsche benötigt. Die Rutsche startet aus 14,77 Metern Höhe und ist insgesamt über 163 Meter lang - Rutschenspaß garantiert. Der Verlauf ist abwechslungsreich. Kurze Geraden wechseln sich mit schnellen Richtungswechseln und teils scharfen S-Kurven ab. Eine Startampel regelt den Start in die ovale Röhre, richtiger Rutschenspaß kommt aber erst beim gleichzeitigen starten zu zweit oder zu dritt auf. Im Doppelreifen geht es naturgemäß noch ein Stückchen zackiger durch die gelb-grüne Röhre mit ihren Daylight-Ringen und -Punkten. Hier muss man dann am Ende sogar aufpassen, dass man sich mit dem Doppelreifen nicht überschlägt.

Auf dem untersten Level startet die eher harmlose Disco Slide. Diese Black Hole Röhrenrutsche hat als kleines Gimmick einen Touchscreen, auf welchem aus drei verschiedenen Musik-Programmen gewählt werden kann. Zu den Klängen von Abba, Mozart oder Lady Gaga geht es eher gemütlich durch die Röhre. Je nach gewähltem Programm gibt es entweder sanfte Farbwechsel oder blinkende Disko-Beleuchtung. Klares Highlight ist der steile Drop am Ende der Rutschpartie. Nach der eher harmlosen Runde durch die Black Hole kommt dieser Jump teilweise unerwartet und sorgt am Ende nochmal für einen ordentlichen Adrenalinschub. Eine Zeitmessanlage rundet das unspektakuläre und dennoch spaßige Rutschenangebot ab.

Zum Schluss geht es nun auf fast 20 Meter Höhe über unzählige Treppenstufen den Rutschenturm hinauf. Oben angekommen wartet der Sky Drop. Die Hauptattraktion von Pro Slide ist eine Super Loop Turborutsche, wie sie auch im Nettebad Osnabrück zu finden ist. Die Freefall-Rutsche startet aus gigantischen 18,89 Metern Höhe und ist nur 94 Meter lang - Spaß und Adrenalinkicks sind hier garantiert! Die rote Rutsche mit Fallklappenstart wird ständig von einem Bademeister überwacht, eine Selbstauslösung des Startvorganges wie z.B. in der Aqua Rocket im Europabad Karlsruhe ist nicht möglich. Nach dem Betreten der Startkapsel schließt sich die Tür automatisch und ein Countdown ertönt. Nach einer kurzen Pause öffnet sich die Fallklappe und man rast mit einem irren Speed durch die Röhre.

Nach dem freien Fall geht es durch eine lange, gerade Röhre. Vom installierten Glasröhrenelement bekommt man aufgrund der extrem hohen Geschwindigkeit außer eines Lichtblitzes kaum etwas mit. Urplötzlich wird man von der scharfen, linksherum verlaufenden Spirale angesaugt und in die Röhre gepresst. Hier beschleunigt man immer weiter und kommt erst im Landebecken mit einem großen Splash zum Stillstand.

Bevor man die Rutsche durch das Drehkreuz verlassen kann, muss man einen innen liegenden Buzzer betätigen, der das Drehkreuz und damit auch die Startkapsel freigibt. Die Sky Drop Turborutsche ist absolut genial, macht riesigen Spaß und macht süchtig! Auf zum nächsten Freifall-Abenteuer!