Meerwasser-Freibad Bensersiel

Im Nordseeheilbad Bensersiel an der ostfriesischen Nordsee-Küste gibt es einen langen Sandstrand und alle sechs Stunden entweder reichlich Wasser oder eine faszinierende Wattlandschaft. Wer lieber die ganze Zeit im Wasser planschen möchte und sich nicht auf die Gezeiten verlassen will, ist im Meerwasser-Freibad Bensersiel genau richtig. Bensersiel ist ein Ortsteil der Kleinstadt Esens und liegt direkt hinter dem Damm der Nordsee. Das Meerwasser-Freibad befindet sich direkt am Strand und kann von diesem aus kostenfrei mitgenutzt werden - für den Strand selbst muss Eintritt bezahlt werden. Umgekehrt gilt das selbe: wer für das Freibad Eintritt bezahlt hat, erhält automatisch auch Zugang zum Strand von Bensersiel.
Das Auto kann auf einem großen, kostenpflichtigen Parkplatz direkt am Hafen abgestellt werden. Kostenfreie Parkmöglichkeiten gibt es nicht, hier spürt man deutlich die Fokussierung auf den zahlungswilligen Tourismus.

Der Eingang zum Meerwasser-Freibad befindet sich im Strand-Portal. Dabei handelt es sich um ein Tourismus-Zentrum mit kleinen Souvenir-Läden, einem Bademoden-Shop und natürlich Zugang zum Strand und Freibad. Seine Eintrittskarte erhält man bei der freundlichen Rezeptionistin, ins Freibad geht es durch die linksseitige Drehkreuz-Anlage. Rechts hingegen gelangt man zum Strand von Bensersiel.

Die Umkleiden im Meerwasser-Freibad erinnern sehr an die Umzieh-Möglichkeiten in der Nordseetherme Bensersiel und befinden sich innerhalb des Gebäudes. Kein Wunder, beide Bäder werden nämlich von der Tourismus-Behörde Bensersiel betrieben. In verwinkelten aber sehr geräumigen Umkleidekabinen kann man sich bequem umziehen, danach finden Kleider und die Schwimmtasche Platz in einem der Kleiderspinde. Zur Nutzung wird eine 1-Euro-Münze benötigt.

Von den Umkleiden ist der Weg zu den Duschen nicht weit. Hier kann man in einzelnen Duschkabinen der Körperpflege vor und nach dem Badbesuch nachkommen. In den geräumigen Duschmöglichkeiten gibt es Ablageflächen und die Möglichkeit, sein Badetuch aufzuhängen.

Im Innenbereich sorgte etliche Jahre lang ein Planschbecken mit einer Kinderrutsche für Unterhaltung. Zwischenzeitlich wurde das Becken geschlossen, um dieses zu renovieren. Bei unserem Besuch war das Becken noch geschlossen, der Betriebsleiter war aber zuversichtlich, dass das Kinderbecken zur Saison 2016 oder spätestens 2017 wieder zur Verfügung steht.

Vom Innenbereich gelangt man über eine Schleuse in das ehemalige Außenbecken, welches mittlerweile mit dem Freibadbecken verbunden ist. So ist auch an eher kühlen Tagen ein direkter Zugang zum Wasser möglich, ohne erst die Halle verlassen zu müssen.
Der Beckenform sieht man es schon an, der flache Strandeinstieg deutet eindeutig darauf hin: das Freibadbecken ist eigentlich ein Wellenbecken. Die Wellenmaschine existiert noch, ist aber schon lange nicht mehr in Betrieb und wird auch wahrscheinlich nie wieder ihren Dienst aufnehmen. Hier stehen die Kosten scheinbar in keinem Verhältnis zum Nutzen, vor allem wenn man direkt vor der Haustür echte Meeresbrandung am Strand erleben kann.

Während im flachen Bereich die Nichtschwimmer zu Hause sind können sich Sportler im tieferen Bereich auf sieben quer eingezeichneten Schwimmbahnen austoben und sogar von Startblöcken vom Beckenrand ins Wasser springen.

Während ein reines Freibad-Becken am Meer niemanden ins Schwimmbad lockt, sieht es bei der offenen Rutsche ganz anders aus. Das Spaßgerät startet aus über acht Metern Höhe, vom Rutschenturm aus hat man einen fantastischen Ausblick über die Nordsee, das Wattenmeer und den Camping-Platz von Bensersiel. Eine Ampelanlage gibt es nicht, der Verlauf ist vollständig von oben einsehbar und auch das Flachwasser-Auslaufbecken lässt sich gut sehen.
Sobald die Bahn frei ist geht es los. Nach einer harmlosen Anlaufstrecke gibt es einen ersten Drop, der einen auf Geschwindigkeit bringt. Anschließend folgen mehr oder weniger scharfe Kurven, ehe ein weiterer Drop für Speed sorgt. Anschließend geht es durch eine scharfe Rechtskurve und eine anschließende Linkskurve zum Auslauf. Was man der Rutsche auf den ersten Blick nicht ansieht: man wird verdammt schnell! In einer Kurve hat man sogar Angst, aus der Rutsche zu fallen, was die Schwallschutz-Blenden aber wirksam verhindern. Rutschenspaß ist also definitiv garantiert im Meerwasser-Freibad Bensersiel!

Wem es auf der Liegewiese - welche im übrigen kaum schattige Plätze bietet - zu windig ist, kann sich im Palmengarten ausruhen und auf einer der bereitgestellten Liegen im Innenbereich des Freibades entspannen. Die zahlreichen Glasflächen lassen einen fast vergessen, dass man sich im Gebäude befindet, für ausreichend Tageslicht ist also gesorgt.

Wem es dann im Schwimmbad zu langweilig wird, kann kostenfrei zum weitläufigen und sehr gepflegten Sandstrand von Bensersiel wechseln. Wasser-Garantie gibt es allerdings nur im Freibad, bei der Nordsee muss man sich an den Gezeiten orientieren oder sich einfach am einzigartigen Wattenmeer erfreuen.