Lagune Cottbus

Die Anzahl von Freizeit- und Erlebnisbädern in Brandenburg mit mindestens zwei Riesenrutschen ist recht überschaubar. Die Lagune Cottbus in Brandenburgs zweitgrößter Stadt bietet eine Röhrenrutsche und eine der insgesamt fünf Turborutschen im Berlin umschließenden Bundesland. Cottbus liegt an der mittleren Spree verkehrsgünstig direkt an der Autobahn A15. Aufgrund der Größe ist die große Stadt südlich des Spreewaldes natürlich auch ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Eine Buslinie bringt einen direkt vom Hauptbahnhof bis vor den Haupteingang. Für Selbstfahrer steht ein kostenfreier Parkplatz direkt gegenüber des Freizeit- und Erlebnisbades zur Verfügung. Von außen wirkt die Lagune Cottbus eher unspektakulär, auch von einem Rutschenturm ist weit und breit keine Spur. Lediglich das nette Logo des Sport- und Freizeitbades deutet auf Wasserspaß hin.

Der Eingangsbereich versprüht schon eher den Charme eines waschechten Erlebnisbades. Natursteinboden, Palmen und ein Kassenhäuschen mit Strohdach lassen Urlaubsatmosphäre aufkommen. Eine Sitzecke lädt zum kurzen Verweilen ein und Snackautomaten sorgen für Knabbereien, während man auf seine Freunde wartet. An der Kasse gibt es dann gegen Bares ein Chiparmband, um das Bad durch eine Drehkreuzanlage betreten zu können.

Die Umkleiden der Lagune Cottbus sind hell ausgeleuchtet und bieten moderne, großzügig dimensioniere Umkleide-Kabinen. Für Vereine gibt es außerdem separate Sammelumkleiden. Die pastellgelben, gemusterten Umkleidekabinen heben sich angenehm vom blau gefliesten Boden ab. Nach dem Umziehen kann man seine Habseeligkeiten in eines der zahlreichen Schließfächer verstauen. Per Chiparmand werden die Schränke elektronisch verriegelt, so wird kein Pfand benötigt.
Die Duschen der Lagune Cottbus fallen eher in die Kategorie zweckmäßig. Zum einen gibt es keine Duschabtrennungen zwischen den Duschplätzen, zum anderen steht nur an jeder zweiten Duschbrause eine Ablagefläche für Duschgel und Shampoo zur Verfügung. Im Zweifel muss man sich mit seinem Duschnachbarn um Stellfläche streiten oder seine Hygieneartikel auf dem Boden zwischenlagern.

Der Wasserspaß spielt sich in zwei zusammenhängenden Hallenteilen mit hoher und mit blauem Wellblech-Schrägdach versehener Halle. Insgesamt wirkt der Schwimm- und Badebereich relativ dunkel, helle Strahler und Spots sorgen trotzdem für eine gemütliche Lichtstimmung und eine ausreichende Ausleuchtung sowohl am Tag als auch am Abend. Im unteren Drittel sorgt zudem eine große Glasfront für ausreichend Tageslicht.
Das große Wellen- und Spaßbecken befindet sich auf der linken Hallenseite und ist mit einem flachen Strandeinstieg ausgestattet. Links führt ein Arm in einen seitlich integrierten Strömungskanal, während rechts ein langer, schmaler Wellenkanal für wesentlich höhere Wellen als im Hauptbecken sorgt. Im Wellenbecken sind die Wellen familientauglich und so auch für größere Kinder geeignet. Für kleinere Kinder sorgt im vorderen Bereich ein Wasserpilz für Abwechslung im 30°C warmen Wasser.

Gegenüber vom Wellenbecken befindet sich eine Bucht mit dem Kinderbecken. Bei 32°C Wassertemperatur können sich hier die kleinen Badegäste auf einer Kinderrutsche in bunter Atmosphäre vergnügen. Eine Sitzbank am Beckenrand ermöglicht die unkomplizierte Aufsicht durch Eltern oder Begleitpersonen.

Whirlpool
Für eher entspannte Minuten sorgt ein Whirlpool in erhöhter Position neben dem Wellenbecken. Das Sprudelbecken für bis zu sechs Personen bietet eine Wassertemperatur von angenehmen 34°C. Während unseres Besuches war der Whirlpool allerdings gesperrt und mit einer grünen Abdeckung sowie Pflanzen kaschiert. Laut Webseite sollte das Becken mittlerweile aber wieder zur Verfügung stehen.

Wir mussten bei unserem Besuch aber keineswegs auf die erholsame Wärme verzichten. Denn der Whirlpool im Außenbereich sorgt ganzjährig für sprudelnde Entspannung an der frischen Luft. Einzige Überwindung ist der Gang von der Schwimmhalle zum freistehenden Whirlpool - einen überdachten Durchgang oder einen Durchschwimmkanal gibt es nicht.

Ebenfalls im Außenbereich gibt es das große Außenbecken, welches ebenfalls ganzjährig beheizt wird. Allerdings ist die Wassertemperatur bei kühlen Außentemperaturen allenfalls für Sportler und aktive Schwimmer geeignet. Wir schätzen die Temperatur auf 24°C - Freibad-Temperaturen lassen grüßen. Auch die Ausstattung mit Whirlliegen und einer Massage-Sitzbank machen einen Aufenthalt im Winter nicht angenehmer. Das Becken ist also vornehmlich als Sommerbecken oder - für Hartgesottene - als sportlicher Winterspaß zu betrachten.

Für Sportler hält das Sport- und Freizeitbad Lagune Cottbus einen großen Sportbereich im rechten Hallenteil bereit. Das große Sportbecken erstreckt sich über 50 Meter Länge. Je nach Bedarf kann das Becken durch eine verschiebbare Start- und Wendebrücke auch in zwei unterschiedlich große Becken unterteilt werden. Wenn die Brücke vollständig versenkt ist, stehen acht 50 Meter lange Bahnen zur Verfügung.
Für zusätzliche Action am Sportbecken sorgt eine Sprunganlage mit 1-Meter-Sprungbrett, 3-Meter-Sprungbrett und 5-Meter-Sprungturm.

Ebenfalls actionreich geht es auf den zwei Riesenrutschen der Lagune Cottbus zur Sache. Beide Rutschen starten in der Halle und verlaufen auch zum größten Teil innerhalb des Erlebnisbereiches. Nur kurz verlassen beide Röhren die Halle und münden anschließend in den Auslaufbecken im Keller.
Der Start in die grüne Riesenrutsche wird von einer zeitgesteuerten Ampelanlage geregelt. Dadurch entstehen unnötig lange Wartezeiten, da man ewig auf das Grünsignal warten muss. Die 110 Meter lange Rutsche ist die Gemütlichere der beiden Rutschen, überzeugt dennoch durch einen abwechslungsreichen Verlauf mit schnellen Kurven und flotten Richtungswechseln. Leider ist es durch den Verlauf durch die Halle nie wirklich hell und so kommen die Daylight-Ringe nicht stark zur Geltung. Einzig in der finalen Kurve, wo die Rutsche durch den Außenbereich verläuft, hat man durch die Ringe ein gutes Geschwindigkeitsgefühl. Das Auslaufbecken ist ausreichend lang und fängt den Rutscher sanft auf.

Während die grüne Röhrenrutsche eher Standard ist, ist die blaue Turborutsche ein ganz anderes Kaliber. Der Start nach dem Grünsignal durch die zeitgesteuerte Ampel beginnt recht harmlos. Über einen kleinen Jump geht es los zur Schussfahrt durch eine lange Gerade, welche anfangs durch Daylight-Löcher, später durch Daylight-Ringe eher spärlich erhellt wird. Dann folgt eine harte Rechtskurve, welche aus der Halle hinaus führt und dann in eine extrem schnelle und langgezogene Linkskurve mit Daylight-Ringen übergeht. Durch die Ringe entsteht ein irres Geschwindigkeitsgefühl, ehe man fast noch in Kurvenlage im Flachwasser-Auslauf einschlägt. Die 76 Meter lange Turboröhre ist zwar nicht extrem schnell, macht aber dank des außergewöhnlichen Verlaufs und die saubere Verarbeitung jede Menge Spaß - unbedingt ausprobieren!