Gigantium Aalborg

In der Multifunktionshalle Gigantium Aalborg gibt es mit der "Isarena" nicht nur eine große Eisfläche für die lokalen Sportvereine und eine große Multifunktionshalle, die vornehmlich von den zwei im dänischen Aalborg ansässigen Handballteams AaB Håndbold und Aalborg DH genutzt werden. Die 1999 gebaute und 2007 erweiterte Lokalität im Norden Dänemarks bietet auch eine große Schwimmhalle mit Riesenrutsche, die über einen ganzjährigen Badebetrieb verfügt. Aalborg ist die größte Stadt in Nordjylland und ist von Süden kommend über die Europastraße E45 zu erreichen. Von Flensburg aus sind es knapp 290 Kilometer bis nach Aalborg, das Gigantium liegt im Südosten der Stadt und verfügt über eine eigene Abfahrt. Nach ein paar hundert Metern steht man dann auf dem großen und kostenfreien Parkplatz der Multifunktionsarena.

Um zum Schwimmbad zu gelangen, muss man das Gigantium über den Haupteingang betreten. Dort steht man in einer riesigen Empfanghalle, weit und breit ist hier erstmal nichts von Schwimmbad zu sehen. Links und rechts zweigen Türen zu den einzelnen Räumen und zur großen Arena ab, am Ende des langen Ganges geht es dann links herum zum Eingang des Schwimmbades. An einem kombinierten Kiosk und Kassen-Tresen gibt es Süßigkeiten und Getränke, hier kann man auch seinen Eintritt für die Schwimmhalle bezahlen. Wer noch Schwimmsachen benötigt, kann sich Bikinis, Badehosen und Schwimm-Zubehör an den aufgestellten Ständern aussuchen und ebenfalls an der Kasse bezahlen.

Durch die Drehkreuzanlage auf der linken Seite neben dem Kiosk geht es weiter zu den Umkleiden der Schwimmhalle im Gigantium Aalborg. Wie in den meisten dänischen Sport- und Freizeitbädern handelt es sich auch bei diesen Umkleiden um reine Sammelumkleide-Räume, getrennt nach Geschlechtern. Eine orange-schwarz markierte Sitzbank trennt den Straßenschuh- und Barfußbereich voneinander. Hier zieht man seine Schuhe aus und stellt diese unter die Bank - so machen es zumindest die Dänen, vor Diebstahl haben hier die wenigsten Angst. Alternativ kann man seine Treter natürlich mitsamt Schwimmtasche und Straßenklamotten in einem der Spinde einschließen. Das geschieht per Chiparmband, Pfand wird nicht benötigt.

In den Duschen gilt wie überall in Dänemark: Nackt duschen! Wer das nicht macht, erntet von anderen Badbesuchern gerne auch mal hämische Blicke. Hinweisschilder weisen außerdem auf die optimale Körperpflege hin. An jedem Duschplatz gibt es einen Seifenspender, eigenes Duschgel oder Shampoo wird nicht benötigt. Die Wassertemperatur ist nicht einstellbar, war bei unserem Besuch allerdings sehr angenehm. Nach der gründlichen Körperpflege geht es nun weiter in die Schwimmhalle.

Das Schwimmbad im Gigantium Aalborg besticht durch moderne Beton-Bauweise mit einer nach hinten stark abfallenden Decke. Das Dach wird von massiven Stahlbeton-Trägern getragen, so kommt die Halle auch ohne störende Stützpfeiler in der Hallenmitte aus. Indirekte Beleuchtung der tragenden Elemente sorgt für ein gemütliches Ambiente, zusätzlich lassen große Glasflächen viel Licht ins Innere. Leider ist die weiße Badelandschaft recht steril, Pflanzen gibt es nur ganz wenige und auch verzierte Wände sucht man vergebens.
Links in der Schwimmhalle geht es sportlich zur Sache. In einem 25 Meter langen und fast genauso breiten Sportbecken können sich Schwimmer auf acht Bahnen sportlich betätigen. Das geflieste Becken verfügt über einen seitlichen Treppeneinstig sowie Startblöcke an jeder Bahn. Einige der Bahnen sind mit Wave Killern voneinander getrennt.

Links um die Ecke befindet sich das Sprungbecken. Am Kopfende befindet sich ein 5-Meter-Sprungturm, am Fußende kann man von einem 1-Meter-Sprungbrett und einem 3-Meter-Sprungbrett in das tiefe Becken stürzen. Sofern eine Aufsicht und genügend Kletterwillige anwesend sind, kann an einer seitlich montierten und ausfahrbaren Kletterwand empor geklettert werden. Der sanfte Aufprall im Wasser ist durch die Schräglage der Wand garantiert.

Zwischen Sport- und Freizeitbereich befindet sich ein Kurs- und Ruhebecken, untergebracht in einem Glaskasten. Das
Nichtschwimmerbecken ist zwar nicht sonderlich groß, durch die Unterbringung in einem gläsernen Raum kann man hier allerdings seine Ruhe genießen und dem Lärm der Schwimmhalle an besonders gut besuchten Tagen entfliehen. Das Becken ist zudem bei Eltern mit Kleinkindern für Schwimmübungen beliebt.

Pampersrocker und kleine Wasserratten finden im Gigantium Aalborg ein kleines Kinderbecken vor. Außer ein paar
Wasserspielzeugen gibt es leider keinerlei Attraktionen. Die Wasserfläche ist ein wenig klein geraten, wenigstens eine Mini-Kinderrutsche wäre aber möglich gewesen.

Mehr Platz bietet das große Spaßbecken im rechten Teil der Schwimmhalle. Zwei Schwallduschen steigern die Attraktivität des Nichtschwimmerbeckens, in einem abgetrennten Lehrschwimm-Bereich können erste Schwimmübungen gemacht werden. Die Wassertemperatur ist in Ordnung, um sich auch mal länger in dem Becken aufzuhalten.

Natürlich treten wir die Reise nach Nord-Dänemark nicht an, um nur Becken zu begutachten. Im Gigantium Aalborg sorgt eine offene Riesenrutsche für Rutschenspaß. Die weiße Rutsche ist 59 Meter lang und startet von der Galerie oberhalb der Beckenlandschaft aus etwa sechs Metern Höhe. Von da an geht es nach dem Grünsignal auf der Ampel durch teils scharfe Kurven und eine 360°-Helix Richtung Flachwasser-Auslauf. Der Verlauf ist flott und in den Kurven schwingt man schön hoch - die Schwallschutzblenden erfüllen hier voll und ganz ihren Zweck. Auch der finale Drop ins Landebecken ist gelungen. Wenn man hier mit viel Schwung aus der Helix kommt kann man sogar kurze Airtime erreichen.

Neben Becken und Rutsche gibt es im Gigantium Aalborg einen separat zugänglichen Saunabereich. Der Weg dorthin führt durch eine Drehkreuzanlage auf der Galerie-Ebene. In der Sauna erwartet den Badegast eine nette Wellness-Oase mit finnischer Sauna, Dampfbad und zwei Whirlpools. Dazu gesellen sich ein Ruheraum und viel Platz auf Liegen. Abgerundet wird das Angebot durch mehrere Duschen.

Wenn im Gigantium Aarlborg plötzlich Hunger und Durst auf den Plan treten, kann man sich am Kiosk durch ein Bedienfenster bedienen lassen. Es gibt kleine Snacks, Süßigkeiten, Eis und verschiedene Getränke. Direkt vor dem Imbiss gibt es ein paar Sitzmöglichkeiten, ein grüner Frosch mit breitem Maul dient als Abfalleimer. Für einen Kaffee zum Abschluss reichts, von normaler Erlebnisbad-Gastronomie ist man hier aber weit entfernt. Das ist aber auch gar nicht der Anspruch des Gigantium Aalborg, welches sich als Sportbad mit ein paar Freizeitbad-Anleihen präsentiert.