Erlebnistherme Zillertal Fügen
besucht im Mai 2015Erlebnisbericht vom 19. Oktober 2015
Wenn man in Österreich das Zillertal entlang fährt und vielleicht als Ziel das Erlebnisbad Mayrhofen hat, dann kommt man zwangsläufig auch an der Erlebnistherme Zillertal Fügen vorbei. Das Erlebnisbad in der größten Gemeinde des Zillertals ist bereits von Weitem an der Hauptstraße zu erkennen. Markant sind vor allem die beiden Riesenrutschen, welche sich werbewirksam von Rutschenturm hinab schlängeln. Direkt vor dem Haupteingang gibt es einen großen Parkplatz, welcher kostenfrei genutzt werden kann. Nach der Parkplatzsuche geht es nun rein ins Vergnügen, ab ins Bad!
Die Kasse und diverse Wartemöglichkeiten befinden sich im großen und offenen Eingangsbereich. Man betritt das Erlebnisbad durch eine automatisch drehende Drehtür. Durch die Vierer-Aufteilung wird verhindert, das kalte Luft von außen in den klimatisierten Innenbereich gelangt. Das Foyer ermöglicht bereits einen flüchtigen Blick ins Bad, welches sich ein Stockwerk über dem Eingangsbereich befindet und vom haushohen Foyer in zwei Bereiche geteilt wird. Mittig findet man den Kassencounter mit jeweils zwei Kassen links und rechts. So ist auch an gut besuchten Tagen eine schnelle Abarbeitung der Warteschlange gewährleistet und man kommt schnell ins Bad.
Durch die Drehkreuzanlage geht es nun in die Umkleiden. Ungewöhnlicherweise benötigt man zum Betreten des Umkleidebereiches sein Chiparmband und muss erneut ein Drehkreuz passieren. Das hängt vermutlich mit dem ebenfalls im Gebäude befindlichen Fitness-Studio zusammen, welches natürlich nicht über den Umkleidebereich betreten wird uns so separate Zugangsmöglichkeiten bestehen.
In den Umkleiden sind die Kleiderspinte dunkelblau und die Kabinen in gelb gestrichen. Helle Beleuchtung sorgt für Gemütlichkeit. Die Umkleidekabinen sind recht geräumig und bieten ausreichend Platz um sich bequem umzuziehen. Anders als Kleiderspinte mangelt es aber an der Zahl der Kabinen, sodass es gerne mal zu Wartezeiten kommt, bis man sich in einer frei werdenden Umkleidekabine umziehen kann.
In den Duschen hingegen ist ausreichend Platz und so kann das Badvergnügen nach der obligatorischen Körperhygiene beginnen.
Beim Betreten des Bades im ersten Stockwerk steht man im relativ ruhigen Familienbereich und damit direkt am Kinderbecken. Das zweigeteilte Planschbecken bietet reichlich Platz für Kids, rund um das Becken stehen Stühle und Liegen, damit Eltern ihren Nachwuchs beaufsichtigen können. Die beiden halbrunden Beckenhälften sind über zwei Rutsch-Schrägen miteinander verbunden. Ein Mini-Wasserspeier sorgt zusätzlich für Wasserspritzer. Eine Kinderrutsche oder andere Wasserspielzeuge gibt es nicht.
Herzstück der gläsernen und dadurch sehr hellen Schwimmhalle ist das große Erlebnisbecken. Die Wasserlandschaft nimmt fast die gesamte rechte Hälfte des Erlebnisbades ein. Im Strömungskanal geht es rund, ein Wasserfall bringt ebenso wie das Kletternetz etwas Action in das Becken. Zahlreiche Whirlliegen und ein großer Wasserpilz ergänzen das Edelstahl-Erlebnisbecken. Das Becken ist definitiv gelungen und bietet reichlich Abwechslung. Hier dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein.
Wem die Erholung im Erlebnisbecken zu kurz kommt, der kann in das ganzjährig betriebene Solebecken ausweichen. Unter einem auffahrbaren Glas-Überbau gibt es solehaltiges Wasser, mehrere Geysire und eine ganze Reihe mit Whirlliegen. Um die Sole nach dem Bad im herrlich warmen Wasser wieder abzuwaschen stehen direkt am Eingang zum Becken separate Duschen zur Verfügung.
Unter einem ähnlichen Glas-Überbau befindet sich auch das Außenbecken. Anders als im fast immer geschlossenen Raum des Solebeckens ist hier das Dach bei fast jeder Witterung geöffnet. Hier kommt man Frischluft-Freunden entgegen und differenziert die beiden Außenbecken gekonnt. Auch im Außenbecken der Erlebnistherme Zillertal in Fügen sorgen Sprudelliegen mit Nackenkissen und Geysire für abwechslungsreichen Wasserspaß.
Wieder zurück in der Schwimmhalle geht es nun auf die linke Hallenseite. Denn dort wartet hinter dem flachen Strandeinstieg die Brandung des Wellenbeckens. Auch dieses Becken ist aus Edelstahl - eher selten bei Wellenbecken. Ebenfalls selten ist der seitliche Einstieg bzw. Ausstieg über eine Beckenleiter. Die Wellen sind harmlos und damit auch familientauglich, Kinder und Nichtschwimmer wirds freuen, Actionfans werden eher enttäuscht sein.
Wer lieber von außerhalb des Wassers den Wellen zuschauen möchte, kann dies von einer Ruheterrasse aus tun oder aber in die Textil-Sauna ausweichen, welche durch ein Fenster den Blick auf das Treiben im Wellenbecken preisgibt.
Links neben dem Wellenbecken geht es durch eine Tür zum Rutschenbereich. Die beiden Riesenrutschen gehören mit 126,60 Meter (Black Hole) bzw. 130,60 Metern Länge (Reifenrutsche) zu den längsten Röhrenrutschen in Westösterreich und starten beide aus einer Höhe von 13,60 Metern. Es heißt also erst einmal Treppen laufen, ehe man vor dem Einstieg zur Black Hole Röhrenrutsche steht. Die Röhrenrutsche von Aquarena stammt - wie auch die links daneben startende Reifenrutsche - aus dem Jahr 2006. Bereits der Start beginnt dank eines schönen Drops recht rasant. Die Black Hole Röhrenrutsche verfügt sowohl über verschiedene, bunte Daylight-Motive als auch über Lauflicht-Ringe und eine Lichtwalze. Highlight sind ganz klar die beiden Glasröhren, welche den Blick auf die Umgebung freigeben. Insgesamt ist die Rutsche extrem schnell, in den Kurven geht es teils bis über die Mitte hinaus und im Flachwasser-Auslauf schlägt man regelrecht ein. Dort bekommt man auch seine Rutschenzeit auf einer großen Anzeigentafel präsentiert.
Die links startende rote Reifenrutsche ist eine transluzente Röhrenrutsche mit eingelassenen Daylight-Effekten wie Ringen und Löchern. Die Rutschpartie auf der von Kurven dominierten Rutsche ist ebenfalls recht rasant, teilweise hat man sogar Angst, aus dem Reifen zu fallen. Nach 130,60 Metern endet die Rutschpartie im Flachwasser-Auslauf.
Wer zum Abschluss eines gelungenen Badetages noch etwas essen möchte, kann dies im großen Restaurant der Erlebnistherme Zillertal in Fügen tun. Das Restaurant befindet sich im Übergangsbereich zwischen Erlebnisbad und Sauna, für den Zugang zum Restaurant wird das Chiparmband benötigt. Speisen und Getränke können auf den Chip gebucht werden und werden dann beim Verlassen des Bades bezahlt. Praktisch und Dank Kartenzahlung an der Kasse völlig bargeldlos möglich.
Fazit
Die Erlebnistherme Zillertal in Fügen ist uns erst auf dem Weg nach Mayrhofen aufgefallen und stand schon ein paar Tage später auf unserem Tourplan. Der erneute Abstecher ins Zillertal hat sich auf jeden Fall gelohnt. Tolle Rutschen, eine extrem abwechslungsreiche Beckenlandschaft und eine nette Textilsauna lassen kaum Wünsche offen. Vor allem die Black Hole hat es uns angetan und erinnert von der Geschwindigkeit her schon fast an die ehemals "blauer Wal" genannte Röhrenrutsche "Typhoon" aus dem Miramar Weinheim. Zillertal-Urlauber sollten sich das Bad auf jeden Fall merken und der Anlage einen Besuch abstatten. Wer im Sommer kommt, kann zudem das direkt daneben gelegene Freibad mitbenutzen - ein Zugang ist dann durch ein Drehkreuz möglich.
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