Erlebnisbad Mayrhofen
besucht im Mai 2015Erlebnisbericht vom 11. Oktober 2015
Das Zillertal in Österreich bietet beschauliche Landschaften, steile Berghänge und unzählige Möglichkeiten, sich im Winter auf Skiern auszutoben. Im Sommer hingegen lockt die tolle Berglandschaft und lädt zum Wandern ein. Am Ende des Zillertals liegt die Marktgemeinde Mayrhofen, welche vor allem für alpinen Sport und Tourismus bekannt ist. Für Wasserratten gibt es mit dem Erlebnisbad Mayrhofen aber auch eine bodenständige Anlaufstelle, um das ganze Jahr über Spaß zu haben, ohne Gefahr zu laufen, sich beim Besteigen der Berge alle Knochen zu brechen. Im Sommer bietet das Freibad erweiterten Badespaß, im Winter hingegen können Skifahrer mit ihrem Skipass bis zu 20% Rabatt auf den Eintrittspreis abstauben.
Die Anfahrt nach Mayrhofen ist ausschließlich über die (gut ausgebaute) Zillertalstraße möglich. Auf dem Weg nach Mayrhofen kommt man so auch an der Erlebnistherme Fügen vorbei - für Rutschenfans also durchaus lohnenswert, hier eine kleine Tour zu planen. Parkplätze für den eigenen PKW gibt es direkt am Erlebnisbad. Der Haupteingang ist nur ein paar Meter um die Ecke entfernt und erinnert mit seiner rustikalen Aufmachung eher an ein Hotel als an ein Erlebnisbad. Nur das Logo weist auf den Wasserspaß hin.
Der Eingangsbereich des Erlebnisbades Mayrhofen präsentiert sich schlicht und aufgeräumt. Ein paar Bänke an den Wänden ermöglichen das Überbrücken der Wartezeit auf Freunde oder Bekannte. Die Kasse befindet sich in einem kleinen, mittig platzierten Häuschen, die Kommunikation mit dem Mitarbeiter ist nur durch ein kleines Schiebefenster möglich. Nach der freundlichen Bedienung und dem Bezahlen des Eintrittspreises geht es mitsamt Chiparmband durch die Drehkreuzanlage weiter zu den Umkleiden. Das Freibad kann entweder separat oder in Kombination mit dem Hallenbad besucht werden, der Chip wird entsprechend aufgeladen und lässt so den Wechsel durch die Drehkreuze zwischen dem Innen- und Außenbereich zu.
Die Umkleiden versrpühen mit gelb-rot-blauer Farbgebung ein farbenfrohes Bild, die Tageslicht-Röhren sorgen für eine ausreichende Beleuchtung. Die Umkleidekabinen sind angenehm dimensioniert und nach dem Umziehen kann man seine Klamotten in einem der zahlreichen Schließfächer verstauen. Für die Nutzung der Kleiderspinte wird Pfand in Form von 1- oder 2-Euro-Münzen benötigt.
Die Duschen waren bei unserem Besuch sehr sauber und wirken recht modern. Geduscht wird an Einzelduschplätzen, welche seitlich durch große Trennwände voneinander separiert werden. Die Wassertemperatur ist frei einstellbar und auch Shampoo und Duschgel finden auf einer kleinen Gitter-Ablage Platz. Sehr praktisch sind auch die Handtuch-Haken an jedem Duschplatz.
Der Innenbereich lädt Sommer wie Winter zu ausgiebigem Planschen im großen Erlebnisbecken in der rustikalen Schwimmhalle ein. Große Holzbalken tragen die hohe und schräggestellte Hallendecke. Die Gestaltung der Schwimmhalle mit einer Vielzahl an rot-blau-gelben Gestaltungselementen ist gelungen und unterstreicht die Kinder- und Familienfreundlichkeit der Anlage.
Das Erlebnisbecken lädt mit seiner großen Wasserfläche zu Erkundungstouren ein, während Schwallduschen, eine Gegenstromanlage und eine Whirlbucht für Unterhaltung sorgen.
Über einen Durchschwimmkanal gelangt man ins angeschlossene Tageslichtbecken. Unter einer hellen Glaskuppel befindet sich hier ein eher ruhiges Wasserangebot, im Sommer staut sich hier allerdings die Hitze und macht einen langen Aufenthalt fast unerträglich.
Seitlich am Beckenrand ist ein Whirlpool für bis zu sechs Personen intergriert. Das Blubberbad ist ideal um ein paar Minuten zu entspannen, angenehm temperiertes Wasser sorgt für Wohlbefinden.
Unterhalb der beiden Riesenrutschen befindet sich das Kinderbecken. Mit einer Elefantenrutsche und einem Wasserigel werden Kinder bespaßt, Eltern finden ein paar Sitzgelegenheiten am Becken. Praktischerweise ist eine Kindertoilette inklusive Wickelraum nicht weit vom Becken entfernt.
Durch ein Drehkreuz gelangt man bei sommerlichem Wetter vom Hallenbad ins Freibad. Das Erlebnisbecken im Freibad lockt während der Sommermonate mit einer Felsenbrücke und darauf installierten Wasserkanonen. Mehrere Geysire und ein großer Wasserpilz sorgen für spritzigen Wasserspaß.
Über einen kleinen Kanal ist das Sommer-Sportbecken mit dem Freizeitbecken verbunden. Hier können sich Schwimmer auf 25 Meter langen Bahnen austoben. Zwei der vier Bahnen sind mit einem Startblock ausgestattet.
Neben einem Kinderspielplatz auf der kleinen aber gepflegten Liegewiese komplettiert das Kinderbecken im Freibad das Beckenangebot. Das dreiteilige Kaskadenbecken verfügt am Fußende über eine Kinderrutsche, weiterhin dienen die Beckenverbindungen als Mini-Breitrutschen.
Rutschenfans können sich auf die gelbe Freibadrutsche stürzen. Das offene Spaßgerät ist insgesamt 49,50 Meter lang und startet aus einer Höhe von 4,20 Metern. Neben dem tollen Blick auf die Zillertaler Bergwelt bietet sich von oben herab eine recht flotte Rutschpartie, welche mit einer S-Kurve und Plumpsauslauf ins Erlebnisbecken ihr Finale findet.
Weitere Rutschenabenteuer erleben Wasserratten im Hallenbad des Erlebnisbades Mayrhofen. Eigentlich sieht die Crazy River Reifenrutsche ganz harmlos aus, die Sicherheitshinweise sollten aber nachdenklich machen. Auch, dass die Rutsche nur unter Aufsicht und nur zu festgelegten Zeiten im Wechsel mit der roten Riesenrutsche in Betrieb ist, sollte den geneigten Rutschenfreund aufhorchen lassen. Die Rutsche startet mit einem erhöhten Podest. Hier setzt man sich mit seinem Reifen drauf und lässt sich die Rampe hinab gleiten. Der aufsichtführende Bademeister sorgt ab und an mit einem Eimer Wasser dafür, dass die unbefeuchtete Rampe nicht allzu sehr bremst.
Was nach dem Start folgt, verdient zurecht den Namen Crazy River. Die insgesamt 86,50 Meter lange Rutsche beginnt mit einer schnellen Schussfahrt gefolgt von einer unglaublich harten Rechtskurve. Wer hier auf dem Reifen (mit Griffen!) bleibt, hat entweder Glück oder die passende Technik.
Alle anderen erwartet ein rodeo-reifer Abwurf in das erste Zwischenbecken. Von hier an geht es weiter zum zweiten Zwischenbecken, welches sich als Strömungskreisel entpuppt. Mit Geschick gelangt man hier sofort zum nächsten Rutschenabschnitt, welcher den Höllenritt durch die aus nur 6,50 Metern Höhe startenden Rafting-Slide fortsetzt. Über ein weiteres Zwischenbecken fliegt man fast drüber, ehe es durch die finale Linkskurve in den Flachwasserauslauf geht. Rutschpartie überlebt? Dann geht es mit dem nächsten Abenteuer weiter.
Denn auch die rote, offene Riesenrutsche mit anfänglicher Plexiglas-Überdachung ist definitiv nichts für schwache Nerven. Die 101 Meter lange Rutschpartie beginnt in einem separaten Rutschenturm. Schon die knallroten Hinweisschilder mit der Aufschrift "Hochleistungssportgerät, nur für sportlich geübte, Rutschen auf eigene Gefahr." treiben einem den Schweiß auf die Stirn, ehe es mit dem Grünsignal los geht.
Der Anfang ist noch recht gemächlich, doch auch im Sitzen kommt man hier bereits gut voran. Nach dem außen verlaufenden Tunnelstück geht es in die Halle und ab da im Turborutschen-Tempo hinab. Auf einmal macht sich die Schwerkraft bemerkbar und man rast mit irrer Geschwindigkeit in die erste 180°-Linkskurve. Danach folgt eine schaukelige S-Kurve. Im Anschluss daran rast man durch einen fast komplett dunklen Tunnel mit nur sehr spärlicher Beleuchtung und ehe man sich versieht wird man durch die finale Rechtskurve zum Auslauf geprügelt. Absolut geniale und unerwartet schnelle Rutsche, definitiv ein Geheimtipp im Zillertal.
Rutschen, Becken und Whirlpool fordern ihren Tribut und machen definitiv hungrig. Zur Bekämpfung dieses Problems gibt es im Erlebnisbad Mayrhofen ein Selbstbedienungs-Restaurant auf der Empore des Erlebnisbades. Neben typischen Speisen und Getränken gibt es hier auch Kaffee und Eis - ideal, um sich nach dem Wasserabenteuer zu entspannen oder vor der Abreise nochmal zu stärken. Auch wir machen Feierabend im Erlebnisbad Mayrhofen, Danke für den tollen Tag!
Fazit
Das Erlebnisbad Mayrhofen ist definitiv ein Geheimtipp für alle Rutschenfans, die auf actionreiche und rasante Rutschen stehen! Die Freibadrutsche bildet hier die Ausnahme, aber auch das gelbe Spaßgerät sorgt im Sommer für Erheiterung. Die Beckenlandschaft mit ihren bunten Gestaltungselementen hat uns gut gefallen, hier wird sowohl für Erwachsene als auch für Kinder reichlich Abwechslung geboten. Die Rutschen sind einfach nur der Hammer: die Crazy River Reifenrutsche ist eine der heftigsten Rutschen und kann beruhigt als "extrem" eingestuft werden. Auch die rote Riesenrutsche entpuppt sich als Turborutsche in offener Gestaltung mit zahlreichen S-Kurven und harten Umschwüngen. Vor allem in Kombination mit der Erlebnistherme Zillertal lohnt sich auch eine weitere Anreise nach Mayrhofen ins Zillertal und wer Wintersport in der Region betreibt, sollte auf jeden Fall mal einen Blick in die spaßige Wasser-Freizeitanlage werfen.
Kommentare
04. Januar 2017 21:09
Saunabereich schön, Rutschen allerdings lebensgefährlich. Die rote Rutsche lässt einen seitlich extrem hoch rutschen und wieder in die Röhre herunterknallen; zusammen mit kleinen Kindern geht gar nicht! Noch schlimmer ist die gelbe RUtsche: Habe mich bei einmaligem Rutschen in der Reifenrutsche 2x mit dem Reifen rückwärts überschlagen und bin beide Male mit dem Kopf am Boden aufgeknallt.
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