Das Bad an den Kaiserthermen Trier
besucht im November 2013Erlebnisbericht vom 14. Januar 2014
Mitten zwischen römischen Ruinen, antiken Steinmauern und Straßenzügen befindet sich das Bad an den Kaiserthermen Trier. Das Stadtbad im Herzen der ehemals von Römern eroberten und stark ausgebauten Stadt ist mit dem Bus gut erreichbar, aber auch für die Anreise mit dem PKW steht ein Parkplatz direkt vor dem Bad zur Verfügung. Der Parkplatz ist grundsätzlich kostenpflichtig, im Schwimmbad besteht allerdings die Möglichkeit, das Parkticket entwerten zu lassen. Bereits von außen ist die Black Hole Röhrenrutsche gut erkennbar.
Den Eingang erreicht man sowohl vom Parkplatz aus durch eine automatische Schiebetür oder von der Straßenseite aus durch den Haupteingang. Beide Wege führen in den schlichten und aufgeräumt wirkenden, hell ausgeleuchteten Eingangsbereich mit blau beleuchtetem Kassentresen. Nach dem Bezahlen beim freundlichen Personal geht es über eine Treppe hoch zu den Umkleiden.
Der Umkleidebereich ist modern gestaltet. Kabinen mit undurchsichtiger, blauer Glasverkleidung bieten ausreichend Platz. Die gesamte Anlage ist gut gepflegt, auch die Umkleiden und die Duschen sind sehr sauber. Zum Umziehen stehen sowohl nach Geschlechtern getrennte Sammelumkleiden als auch Familien- und Einzelumkleiden zur Verfügung. Die Schließfächer werden mit dem beim Eintritt erhaltenen Armband elektronisch verschlossen, so wird kein Pfand zum Verschließen der Schränke benötigt.
War der Umkleidebereich noch modern, erfolgt im Freizeit- und Erlebnisbad die Ernüchterung. Der Bodenbelag ist typisch im 70er-Jahre Stil mit dem damals modernen braunen Kachel-Look versehen. Auch die Deckenkonstruktion erinnert eher an vergangene Tage. Immerhin bietet die große Glasfront jede Menge Tageslicht und auch die Beleuchtung in der Halle ist stimmig.
Ganz links in der großen, zusammenhängenden Halle befindet sich eines von zwei 25 Meter langen Sportbecken. Hier können Schwimmer ungestört auf fünf Bahnen Sport treiben. An jeder Bahn stehen Startblöcke zur Verfügung.
In der Mitte der Schwimmhalle befindet sich das Sprungbecken mit einer großen Sprunganlage. In diesem Bereich ist die Decke erhöht und der entstandene Hohlraum mit beleuchteten Planen abgehängt. Mittig ist ein Fünf-Meter-Sprungturm platziert, von wo aus es ins 3,80 Meter tiefe Wasser geht. Links und rechts davon befindet sich jeweils eine Sprungplattform mit 3 Metern Höhe. Am linken und rechten Rand der Sprunganlage gibt es ein 1-Meter-Sprungbrett bzw. eine 1-Meter-Sprungplattform ohne Federbrett. Dieses Becken hat uns gut gefallen, da so die Schwimmer in den Sportbecken nicht gestört werden und die Aufsicht zudem alles zentral im Blick hat.
Das Freizeitbecken hat außer Sitzbänken am Beckenrand keine Attraktionen zu bieten. Zwar befindet sich im Becken eine Metall-Skulptur, welche allerdings ohne Funktion ist. Scheinbar handelte es sich hierbei früher mal um eine Wasserfontäne oder ähnliches. Die Wassertemperatur ist auch nicht gerade einladend für einen langen Aufenthalt.
Durch Säulen leicht vom Rest des Bades abgetrennt gibt es ein zweites Sportbecken mit vier Bahnen. Die Schwimmer-Bahnen sind hier durch drei Wave-Killer abgetrennt, sodass sich die Schwimmer nicht gegenseitig durch Wasserverwirbelungen oder Wellen stören. Auch hier gibt es an jeder Bahn Startblöcke.
Letztes Becken vom Bad an den Kaiserthermen Trier ist der schön gestaltete Kinderbereich. In dem von Felsen und Mauern umrandeten Planschbecken stehen allerlei Wasserattraktionen für die kleinen Badegäste zur Verfügung. So gibt es ein altes Wikingerschiff, eine große Kanone und wasserspeiende Figuren. Toll gemacht, hat uns gut gefallen. Rund um das Becken gibt es auf Bänken die Möglichkeit für Eltern, ihre Schützlinge zu beaufsichtigen.
Der Rutschenturm stellt das klare Highlight und den eigentlichen Besuchsgrund dar. Von hier aus startet die 75 Meter lange Black Hole Riesenrutsche Kaiserblitz von Klarer. Die 2009 angebaute Röhre bietet jede Menge Lichteffekte und eine erstaunlich rasante Abfahrt durch die zahlreichen, schnell aufeinander folgenden Kurven. Eine 360°-Helix direkt nach dem kleinen Jump am Start verleiht dem Rutscher die notwendige Geschwindigkeit, um mit ordentlich Speed durch die darauffolgenden Kurven zu rauschen.
Im Flachwasser-Auslauf wird man sanft aufgefangen und bekommt auf einer Zeitmessanlage seine Rutschzeit präsentiert. Außerdem wird zur Motivation der aktuelle Rekord angezeigt. Geübte Rutscher können hier Zeiten unterhalb von 11 Sekunden erreichen, der Durchschnitt liegt zwischen 12 und 14 Sekunden für die 75 Meter lange Strecke.
Die Rutsche im Bad an den Kaiserthermen in Trier macht jede Menge Laune, ist super verarbeitet und motiviert dank Zeitmessanlage zum mehrmaligen Rutschen. Schade, dass der Rest vom Bad eher langweilig ausfällt. Ein warmes Becken oder gar einen Whirlpool sucht man vergebens, das Erlebnisbecken ist zu kalt und einfallslos und die Sportbecken sind dann doch eher etwas für Schwimmer. Der Kinderbereich hingegen ist gelungen, hier wird den Kids jede Menge Abwechslung geboten. Für Verpflegung ist durch die ins Bad integrierte Gastronomie auch gesorgt. In dem kleinen Bistro gibt es eine überschaubare Auswahl an Speisen und Getränken zu angemessenen Preisen.
Fazit
Wer eh in Trier wohnt oder eine Stadtbesichtigung hinter sich hat und noch ein wenig planschen möchte, macht mit einem Besuch im Bad an den Kaiserthermen nichts verkehrt. Die Anlage ist sauber, der Kinderbereich ist schön gestaltet und auch die Rutsche macht jede Menge Spaß. Eine weite Anreise lohnt sich aber aufgrund des eher überschaubaren und auf Sport ausgerichteten Angebotes nicht. Hier wäre eine Aufrüstung des Freizeitbeckens um ein paar Attraktionen sinnvoll und auch ein Whirlpool würde sicher den ein oder anderen Besucher zu einem längeren Aufenthalt bewegen.
Kommentare
Kommentar verfassen