Agrippabad Köln
besucht im Februar 2014Erlebnisbericht vom 05. Oktober 2014
Das größte Freizeitbad, welches in Köln durch die KölnBäder GmbH betrieben wird, ist das Agrippabad Köln. Der Name des Bades in Nordrhein-Westfalen geht auf den römischen Feldherr Agrippa zurück, welcher die römische Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium vor über 2000 Jahren gründete. Aus dieser Kolonie ging das heutige Köln hervor. Viel mehr als der Name lässt im Agrippabad allerdings nicht mehr auf die römischen Wurzeln schließen. Das moderne Freizeit- und Erlebnisbad in der Innenstadt sollte unbedingt mit öffentlichen Verkehrsmitteln besucht werden. Mit dem Auto gestaltet sich die Suche nach einem Parkplatz schwierig. Die am Bad angrenzende Parkfläche ist allenfalls an eher weniger gut besuchten Tagen zu empfehlen und zudem kostenpflichtig.
Der Haupteingang mutet mit seinem behindertengerechten Rampenaufgang und der gekachelten Wand eher unspektakulär an.
Aber bereits der Eingangsbereich erstrahlt durch gute Ausleuchtung und helle Farben in modernem Glanz und auch der Kassentresen weiß durch bunte Gestaltung zu überzeugen. Wie an einem Bank- oder Postschalter sorgen Absperrbänder und Hinweisschilder für Ordnung und die Wahrung der Privatsphäre in der Warteschlange. Durch eine Drehkreuzanlage gelangt man dann ins Bad und über eine Treppe ins Erdgeschoss zu den Umkleiden.
Mangels Tageslicht wirken die Umkleiden im Agrippabad eher ungemütlich und trotz guter Ausleuchtung und eher hellen Farben kommt nicht unbedingt Gemütlichkeit auf. Die Umkleidekabinen und die zahlreichen, in unterschiedlichen Größen vorhandenen Schließfächer sind in Reihen abwechselnd beige und weiß. Die Umkleiden bieten ausreichend Platz und Kleiderspinde sind ebenfalls reichlich vorhanden, um auch an gut besuchten Tagen jedem Badbesucher einen Platz für seine Klamotten zu bieten.
Beim Betreten der großen Erlebnisbad-Halle ist es vorbei mit der tristen Umgebung. Durch eine riesige, schräggestellte Glasfront kommt jede Menge Licht ins Innere des Bades und gekonnt platzierte Beleuchtungselemente sorgt für ein stimmiges Ambiente. Auffällig ist das große Springerbecken, welches nicht nur eine Sprunganlage mit 1- und 3-m-Brett bietet, sondern einen Indoor-Sprungturm mit 5-, 7,5- und 10-m-Plattform! So etwas gibt es selten in Hallenbädern und ist eine der Hauptattraktionen im Agrippabad Köln.
Direkt anschließend ans Springerbecken und durch einen Steg getrennt gibt es Wasserspaß im Variobecken. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um ein Sportbecken, welches mit 25 Meter langen Bahnen zum Sport treiben einlädt. Ein Hubboden ermöglicht außerdem, aus einem Teil des Beckens einen Nichtschwimmerbereich zu machen, sodass dieser für Schwimmkurse oder zum Planschen genutzt werden kann. Acht Bahnen mit Startblöcken ermöglichen den schwungvollen Sprung ins Wasser.
Aber auch das Variobecken bietet eine Besonderheit. Ein API-Wellenball kann über ein Gestell ins Wasser gelassen werden und sorgt dann in dem großen Becken für Wellengang. Bei unserem Besuch war die Attraktion allerdings außer Betrieb.
Direkt unter der Glasfront befindet sich das Kinderbecken, welches mit einer fröhlichen und abwechslungsreichen Gestaltung vor allem die kleinen Badegäste überzeugt. Eine Kinderrutsche und wasserspeiende Spielfiguren bieten Abwechslung, ein Mini-Kippeimer sorgt für spritzigen Badespaß.
Für Kurse und zum Schwimmen lernen gibt es das Bewegungsbecken. Mit einem ganzseitigen Beckeneinstieg und einer durchgängig Nichtschwimmer-tauglichen Wassertiefe ist das Becken vor allem für Anfänger- und Aquakurse interessant. Das Becken befindet sich in einem Nebenraum und ist vom Rest des Bades leicht abgetrennt. Hier sorgt eine Decken- und Wandbeleuchtung für angenehme Lichtstimmung.
Auch für Freunde der Entspannung und des warmen Wassers hat das Agrippabad etwas zu bieten. So gibt es ein Sole-Außenbecken mit drei Schwallduschen und mehreren Whirlliegen. Für zusätzlich Ruhe sorgt außerdem die Regelung, dass das Becken erst ab 17 Jahren genutzt werden darf.
Für alle Altersklassen gibt es das Vierjahreszeitenbecken. Das ganzjährig nutzbare Außenbecken bietet zudem mehr Action in Form eines Strömungskanals, welcher eher gemächlich zur Sache geht. Eine Whirlbucht, eine Schwalldusche und Whirlliegen ergänzen den Wasserspaß.
Die größte Röhrenrutsche der Kölner Stadtbäder steht im Agrippabad Köln. Entsprechend stellt die Spaßmaschine das Highlight in dem Freizeit- und Erlebnisbad dar. Die Rutsche ist ab 6 Jahren freigegeben und insgesamt 124 Meter lang. Die Röhre startet von einer über zehn Meter hohen Plattform, welche über eine Wendeltreppe erreichbar ist. Da die Wendeltreppe im Freien in der Halle steht, ist diese nichts für Leute mit Höhenangst, da man stets die Höhe direkt vor Augen hat.
Den korrekten Rutschenabstand regelt eine sensorgesteuerte Ampelanlage, welche die Rutsche erst freigibt, wenn der Vorausrutschende das Auslaufbecken erreicht hat. Nach dem Start geht es rasant durch die transluzent-blaue Röhre. Durch schnelle Kurven und teils lange Spiralen windet man sich dem Auslauf entgegen. Am Ende warten sogar Lichteffekte im Rutschenhimmel, welche vor allem am Abend oder bei Dämmerung gut zur Geltung kommen. Mit ordentlich Speed geht es dann ins Flachwasser-Auslaufbecken, dessen Länge man fast vollständig zum bremsen braucht. Eine sehr spaßige Riesenrutsche, welche auch Kindern im Sitzen Freude bereitet und dann entsprechend harmloser zur Sache geht.
Fazit
Das Agrippabad in Köln ist definitiv das schönste Stadtbad der Kölner Bäderbetriebe. Das ansprechende und moderne Erscheinungsbild und die abwechslungsreichen Attraktionen in der schönen Beckenlandschaft machen einen Besuch sowohl für Sportfreunde als auch für Familien mit Kindern lohnenswert. Besonders gut gefallen hat uns die Riesenrutsche, welche unerwartet flott zur Sache geht und mit einer Länge von 124 Metern zur längsten Riesenrutsche der städtischen Bäder gehört. Die Anreise lohnt sich, man kann den Besuch auch problemlos mit einem Aufenthalt in den anderen Kölnbädern verbinden. Man sollte dabei möglichst auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen, denn die Parkplatzsituation ist typisch für eine Innenstadt eher chaotisch.
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