Oktopus Siegburg
besucht im September 2014Erlebnisbericht vom 31. Mai 2015
Turborutschen in deutschen Erlebnisbädern sind im Vergleich zu normalen Röhrenrutschen eher selten anzutreffen. Im nordrhein-westfälischen Siegburg befindet sich das Freizeit- und Erlebnisbad Oktopus Siegburg mit gleich zwei parallel verlaufenden Turboröhren. Die spaßige Wettkampf-Anlage ist bereits vom Parkplatz aus zu erkennen. Dort stehen kostenfreie Stellplätze für den eigenen PKW zur Verfügung. Wer mit Bus oder Bahn anreist, findet fast unmittelbar vor dem Erlebnisbad eine Bushaltestelle.
Der Haupteingang zum Erlebnisbad befindet sich direkt neben dem ans Oktopus Siegburg angeschlossenen Friendly City Hotel Oktopus. Hotelgäste können so sogar nahtlos zwischen Hotel und Freizeitbad wechseln. Tagesbesucher werden im Foyer an der Kasse freundlich in Empfang genommen. Um durch die Drehkreuze weiter zu den Umkleiden zu gelangen, benötigt man den Chipcoin, welchen man nach dem Bezahlen des gewählten Tarifes erhält.
In den Umkleiden gibt es sowohl großräumige Sammelumkleiden für Schulen und Vereine als auch Einzelumkleiden. Der Umkleidebereich ist dabei schlicht in grau-rot-weiß gehalten, helles Kunstlicht sorgt für ausreichend Beleuchtung. Nicht benötigte Schwimmtaschen und Kleider finden in einem der zahlreichen Kleiderspinte Platz. Für die Schränke wird der Chipcoin benötigt, welcher in die Innenseite des Schrankes in einen Schlitz geschoben wird. Anschließend kann der Schrank verschlossen werden.
Das Oktopus Siegburg ist primär ein Sport- und Freizeitbad. Das verdeutlicht auch das große Sportbecken als zentraler Bestandteil der hellen und freundlichen Schwimmhalle. In das Becken führen Sprungblöcke an den Bahnen. Seitlich gibt es Leitereinstiege ins Becken. Insgesamt ist das Schwimmerbecken 25 Meter lang und bietet fünf Bahnen.
Durch mehrere Stützbalken und unter einem abgesenkten Dach untergebracht befindet sich das Nichtschwimmerbecken. Das Becken wird auch als Lehrschwimmbecken benutzt, was auch am ganzseitigen Beckeneinstieg über eine Treppe erkennbar ist. Im Becken befinden sich außerdem Massagedüsen, es gibt Schwallduschen und sogar Geysire sprudeln zeitweise munter vor sich hin.
Das dritte Becken in der Schwimmhalle ist das in einer Nische untergebrachte Kinderbecken. Das Becken bietet ein Dschungel-Theming mit kleinem Rutschenhaus und Kinderrutsche. Am Rand versprüht eine wasserspeiende Schlange einen Wasserstahl und eine Affen-Spielfigur komplettiert das Becken.
Das Außenbecken des Oktopus Siegburg hat viel frische Luft und warmes Wasser zu bieten. In dem Freiluft-Freizeitbecken kann man es sich an Massagedüsen und unter Schwallduschen gut gehen lassen. Im Sommer ist von hier auch der Übertritt ins Freibad möglich.
Genug Becken, jetzt kommen die Rutschen! Wie bereits erwähnt, sind die beidenTurboröhren neben den anderen Rutschen direkt vom Parkplatz aus zu sehen. Die Turborutschen sind dabei als parallel verlaufende Wettkampfröhren mit fast identischer Länge von 40 Metern ausgeführt. Eine Ampelanlage und ein Drehkreuz an jeder Röhre sorgen dafür, dass die Abstände eingehalten werden. Die Röhren rutschen sich beide ähnlich, wobei uns die linke Röhre ein Stückchen flotter und rasanter vorgekommen ist. Nach dem Start geht es erst durch eine sanfte Linkskurve. Im Anschluss wird man gnadenlos von der langgezogenen und steil abwärts gehenden Rechtskurve angezogen. Im Flachwasser-Auslauf wird man dann ziemlich schnell zum Stillstand gebracht und bekommt auf einer Zeit- und Geschwindigkeitsmessanlage seine Werte präsentiert. Wenn man parallel gestartet ist, kann man so seine Werte mit denen des Kontrahenten vergleichen.
Die nächste Rutsche startet auf der selben Plattform wie die Turborutschen. Bei der gelben Reifenrutsche handelt es sich um eine X-Tube von Wiegand-Maelzer, welche trotz nur 62 Metern Länge eher zu der gemütlichen Sorte zählt. In den Kurven geht es mit dem Einzelreifen kaum nach oben, erst im Doppelbob macht die Rutsche richtig Spaß. Die Rutschpartie wird von Daylight-Effekten in Form von Ringen und runden Öffnungen begleitet.
Die gelbe Röhrenrutsche hat einen etwas ungewöhnlichen Start mitten in der Halle. Eine Leiter bringt einen zum Startpunkt, von wo aus die Röhrenrutsche direkt aus der Glasfront hinaus führt. Das gelbe Spaßgerät ist auch eher sanft, in den Kurven schwingt man nur nach oben, wenn man bereits am Start reichlich Schwung mitnimmt. Die gelbe, transluzente Röhre ist lediglich 44 Meter lang und endet in einem Flachwasser-Auslauf hinter der Bademeister-Kabine.
Das große Freibad-Areal im Oktopus Siegburg ist im Sommer auf jeden Fall einen Blick wert. Ins große Erlebnisbecken münden nicht nur eine Edelstahl-Breitrutsche und die große Riesenrutsche. Es gibt auch zahlreiche Beckenelemente wie einen Wasserpilz, Schwallduschen, Whirlliegen und Brodelbuchten.
Auch das Schwimmerbecken im Freibad hat viel Platz und Freiraum zu bieten. Auf acht 50 Meter langen Bahnen brauchen sich Schwimmer keine Sorgen um Platzmangel machen. Am hinteren Ende ist seitlich eine große Sprungbucht mit einer rot gefärbten Sprunganlage. Mit Leiteraufstiegen gelangt man so zum 1-Meter-Sprungbrett, 3-Meter-Sprungbrett und zur 5-Meter-Sprungplattform.
Die Breitrutsche in der Mitte des Erlebnisbeckens ist von außen über eine Treppe erreichbar. Die Edelstahl-Rutsche führt von dort ca. 3 Meter relativ steil nach unten ins nichtschwimmer-taugliche Becken.
Mehr Spaß macht die offene Rutsche, welche am Beckenrand von einem eigenen Rutschenturm aus luftiger Höhe startet. Die Rutsche beginnt mit einer kurzen Geraden und einer anschließenden 270°-Kurve. Dann folgt ein erster Jump, welcher einen in Schräglage durch die nächste Linkskurve donnern lässt. Eine schnelle und weit ausgeführte S-Kurve bringt den Rutscher schließlich per Sofa-Auslauf ins Erlebnisbecken. Die Rutsche ist auf jeden Fall eine Runde wert, lediglich die Fugen könnten etwas besser verarbeitet sein.
Wer ins Oktopus Siegburg weder zum rutschen noch zum schwimmen kommt, der ist sicher wegen des über 20 Meter tiefen bzw. hohen Tauchturms im Rhein-Sieg-Kreis. Das riesige, tonnenförmige Becken ist eines der wenigen Tauchzentren in Deutschland. Vom Erlebnisbad kann man einen flüchtigen Blick durch dicke Glasscheiben in den Turm erhaschen. Im Inneren befindlich sich eine künstlich angelegte Riff-Landschaft mit Höhlen und versunkenen Statuen. Das tiefe Blau des Beckens vermittelt eine schaurige Stimmung, Taucher werden ihre Freude an der künstlichen Tiefsee haben.
Fazit
Das Freizeit- und Erlebnisbad Oktopus Siegburg ist für Rutschenfans und Erlebnisbad-Freunde auf jeden Fall einen Besuch wert. Vor allem im Sommer, wenn sowohl Frei- und Hallenbad benutzt werden können, lohnt sich auch eine weitere Anreise. Denn die Freibad-Rutsche stellt neben den vier Hallenbad-Rutschen ein weiteres Highlight im Portfolio des Oktopus Siegburg da. Und wer von weiter weg kommt und eine Übernachtungsmöglichkeit sucht, findet im Friendly City Hotel Oktopus eine ideale Schlafgelegenheit direkt neben dem Schwimmbad. Sport treiben, tauchen und planschen - ab ins Oktopus Siegburg!
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